Ein Mädchen mit OP-Maske schaut ihrem hellen Hund in die Augen. Wie verändert sich durch das Coronavirus der Umgang mit dem vierbeinigen Begleiter?
Häufige Fragen

Mein Hund und das Coronavirus

08.04.2020

UPDATE: 16.03.2021 Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, besteht die Möglichkeit, dass sich ein Haustier durch engen Kontakt mit einem an Covid-19 erkrankten Menschen mit der Krankheit anstecken kann. Ob ein Tier infiziert ist, kann nur dann zuverlässig festgestellt werden, wenn es auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet wird. Die Kosten hierfür übernehmen die Uelzener Versicherungen, einer der führenden Spezialversicherer für Tiere in Deutschland, im Rahmen der Krankenvollversicherung für Hunde und Katzen.

Wer einen Hund hat, macht sich aktuell möglicherweise doppelt Sorgen: Was passiert, wenn ich krank werde? Und kann sich mein Hund mit dem Coronavirus anstecken – oder gar die Krankheit COVID-19 auf mich übertragen? Wir klären auf, was hinter den Gerüchten steckt und welche Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll sind.

Die täglichen Schreckensmeldungen aus aller Welt zur Corona-Pandemie verunsichern viele Menschen. Hundehalter haben zudem die Verantwortung für ihre vierbeinigen Lebensgefährten, deren Bedürfnisse sich nicht nach den Vorgaben der Politik richten. Wir klären die wichtigsten Fragen, was Du im Umgang mit Deinem Hund beachten solltest:

Darf ich weiterhin mit meinem Hund spazieren gehen?

Ein Hund braucht jeden Tag ausreichend Bewegung – darin sind sich Politiker,  Wissenschaftler und Tierhalter einig. Deshalb gilt auch in Zeiten von Kontakt- und Ausgangssperren, dass die Hunderunde draußen weiterhin stattfinden darf. Das aktuelle Kontaktverbot in Deutschland sieht jedoch vor, dass alle Personen einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Weitere Einschränkungen können von Region zu Region unterschiedlich sein.

Kann mein Hund sich mit dem Coronavirus anstecken?

Die Experten sind sich zudem einig, dass Haustiere keine Rolle bei der Übertragung des Coronavirus von Mensch zu Mensch spielen. Es wird allerdings momentan noch erforscht, ob Hunde selbst an COVID-19 erkranken können. Bei zwei Hunden in Hong Kong, die in den Haushalten infizierter Personen leben, wurde das Virus zwar nachgewiesen. Sie zeigten aber keine Krankheitssymptome und haben den Erreger auch nicht weitergegeben. Deshalb gibt es aktuell auch keine Veranlassung, Dein Tier testen zu lassen.

Wenn Du positiv auf das Coronavirus getestet wurdest und Dich in Quarantäne befindest, solltest Du jüngere Freunde oder Nachbarn um Unterstützung bei den Spaziergängen bitten. Am besten bringt der Helfer eine eigene Leine sowie ein eigenes Halsband oder Geschirr mit oder desinfiziert Dein Zubehör, bevor er es in die Hand nimmt. Bitte vermeide den direkten Kontakt zu anderen Personen und wasch Dir vor der Übergabe des Hundes gründlich die Hände. Dein Hund kann nach wie vor in Deinem Garten spielen.

Wie schütze ich meinen Hund, wenn ich an COVID-19 erkrankt bin?

Es ist aktuell nicht davon auszugehen, dass Du bei einem positiven Test eine Gefahr für Dein Tier darstellst. Das heißt, Du Musst Dich im Fall einer Erkrankung nicht strikt von Deinem Haustier fernhalten. Vielmehr kannst Du Deinen Schützling ganz normal versorgen, wenn Du gesundheitlich dazu in der Lage bist. Bitte halte Dich an die grundsätzlichen Hygieneempfehlungen im Umgang mit Haustieren und wasch Dir beispielsweise vor und nach dem Umgang mit dem Tier oder seinem Futter die Hände gründlich mit Seife. Auch solltest Du sehr engen Körperkontakt vermeiden und Dir nicht das Gesicht abschlecken lassen. Und: Tiere benötigen weder Atemmasken noch sollten sie desinfiziert werden. Beides erzeugt Stress und kann Haut und Schleimhäute schädigen.

Nehmen Tierheime die Hunde infizierter Besitzer auf?

Tierheime nehmen Hunde und Katzen grundsätzlich in allen Notsituationen auf. Der Deutsche Tierschutzbund weist jedoch darauf hin, dass die deutschen Tierheime derzeit stark überlastet sind und aufgrund der Corona-Pandemie selbst in Not geraten. Zudem bedeuten ein Ortswechsel sowie der Verlust der Bezugspersonen für jedes Tier Stress. Tierhalter sollten daher vorrangig versuchen, ihre Schützlinge im familiären Umfeld oder im Freundeskreis unterzubringen und nur im Tierheim abzugeben, wenn es unbedingt notwendig ist. Hundepensionen oder Tiersitter bieten Alternativen an.

Was mache ich, wenn mein Hund einen Tierarzt braucht?

Tierärzte und -kliniken gehören zur Grundversorgung, die immer sichergestellt sein muss. Deshalb kannst Du jederzeit einen Tierarzt aufsuchen, wenn es notwendig wird. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) e. V. bittet um eine vorherige Terminabsprache – entweder telefonisch oder online. Bereits vereinbarte Termine zu planbaren Eingriffen und Behandlungen sollten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

Bitte beachte zudem diese Hinweise:

  • Lass Dich vor dem Tierarztbesuch von Deinem Tierarzt telefonisch beraten.
  • Suche den Tierarzt nur in dringenden Fällen auf.
  • Nur eine gesunde erwachsene Person sollte das Haustier begleiten.
  • Warte nach der Ankunft draußen und folge den Anweisungen des Personals.
  • Desinfiziere Deine Hände beim Eintreten.
  • Vermeide den Kontakt (kein Händeschütteln) und halte stets einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen ein.
  • Und vergiss nicht, Dir oft und richtig die Hände zu waschen.

Hat das Coronavirus Auswirkungen auf den Versicherungsschutz?

Der Versicherungsschutz für Hunde ist von der Corona-Pandemie nicht betroffen. Zwar sind Behandlungen infolge von Epidemien und Pandemien in der Krankenversicherung für Hunde nicht mitversichert. Dies bezieht sich aber auf übertragbare Krankheiten, die von Tier zu Tier übertragen werden (z. B. Schweinepest).

Die Viren, die COVID-19 verursachen, sind wirtsspezifisch und betreffen ausschließlich den Menschen. Haustiere sind vom jetzigen COVID-19 nicht betroffen. Der Versicherungsschutz bleibt unverändert bestehen. Das ist auch der Fall, wenn der Besitzer an COVID-19 erkrankt oder sich in Quarantäne befindet.

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