Ein kleiner Beagle schaut zwischen zwei Bretter hindurch.
Rasseportrait

Beagle: gutmütige Spürnasen

03.09.2015

Beagles sind unverkennbar: Meist dreifarbig im Fell, klein, mit weißer Schwanzspitze und Schlappohren. Der bekannteste Beagle ist wohl Snoopy, der Hund von Charlie Brown aus der Comicserie “Peanuts”, der gelegentlich auf seiner Hundehütte tanzt. Und genau wie im Comic sind Beagles intelligente und fröhliche Hunde mit einer eigenen Meinung.

Entstanden ist diese Hunderasse, nachdem normannische Ritter ihre Jagdhunde, die “Northern Hounds”, 1066 mit nach England brachten. Später brachten die Engländer weitere Hunde aus Frankreich mit, die “Southern Hounds”. Während die Northern Hounds schlanke und schnelle Jagdhunde waren, zeichneten sich die schwereren Southern Hounds eher als gute Fährtensucher aus. Daraus züchtete man im 15. Jahrhundert einen Hund, der die positiven Eigenschaften beider Rassen miteinander verband – den Beagle.

Neben Ausdauer, Schnelligkeit, Mut und gutem Spürsinn achtete man besonders auf die “Meutenverträglichkeit”, also die Eigenschaft, mit vielen anderen Hunden gemeinsam zu jagen. Viele beagle-typische Eigenschaften gehen darauf zurück, zum Beispiel seine Friedfertigkeit. Beagles sind darauf gezüchtet, mit anderen Hunden im Team zu jagen. Daher ist Aggression ihnen fremd. Sie brauchen allerdings eine klare Hierarchie, auch bei ihren Menschen. Sonst übernimmt der Beagle selbst die Leitung. Klare Ansagen und Konsequenz sind bei der Erziehung daher wichtig, auch wenn der kleine Schelm gerne mal versucht, sein Herrchen um den Finger zu wickeln.

Das Jagen im Team erfordert viel Intelligenz, da die Hunde im Feld selber entscheiden müssen. Diese Eigenschaft und der starke Wille, sein Ziel zu erreichen, können daher schon mal etwas anstrengend werden. Auch wenn es ums Essen geht, kennt der Beagle keine Verwandten: Er stopft in sich hinein, was er kriegen kann, wahlweise auch mit Verpackung oder anderen unpassenden Dingen. Denn ein Kollege aus seiner (imaginären) Meute könnte ihm ja zuvor kommen. Daher bringt der ansonsten robuste Hund auch einen gewissen Hang zum Übergewicht mit.

Als typischer Meutehund braucht ein Beagle natürlich viel Bewegung. Daher sollte auch sein Besitzer sehr bewegungsfreudig sein und sich viel Zeit für gemeinsame Touren nehmen. Auch als Familienhund ist der Beagle gut geeignet. . Beagles sind durch ihre angeborene Freundlichkeit sehr kinderlieb und zu jedem Schabernack bereit. Noch mehr freut sich ein Beagle, wenn er einen Artgenossen hat, mit dem er gemeinsam die Umgebung erkunden kann. Denn erst in Gesellschaft fühlt er sich so richtig wohl. Er eignet sich allerdings nicht als Wachhund, dazu ist er glücklicherweise zu nett.

Natürlich hat der Beagle einen ausgeprägten Jagdtrieb, der ihn gelegentlich seine gute Erziehung vergessen lässt. Wer sich also für einen Beagle entscheidet und noch nicht viel Erfahrung mit Hunden hat, sollte für die Erziehung den Besuch einer guten Hundeschule in Betracht ziehen. Dann hat er einen fröhlichen kleinen Hund im Haus, der jeden Spaß begeistert mitmacht.

Auch interessant