Der Paddock ist eine gute Möglichkeit, sein Pferd zu beschäftigen.
Erziehung und Training

Beschäftigung für Pferde auf dem Paddock

02.12.2014

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Wildpferde sind von Natur aus den ganzen Tag in Bewegung, um entweder Futter zu suchen oder zur Wasserstelle zu wandern. Diese Möglichkeiten können die meisten Reiter ihrem Pferd zumindest im Winter nicht bieten. Was also tun, wenn sich die Langeweile im Paddock breit macht?

Natürlich kann man seinem Pferd Ablenkungen wie zum Beispiel Horsebälle anbieten. Allerdings verlieren viele Pferde schnell das Interesse an diesen Dingen, die dann nur noch nutzlos im Paddock herum liegen. Auch besteht die Gefahr, dass eins der Pferde den Ball zwischen die Beine bekommt und sich verletzt. Eine andere Möglichkeit ist, das Paddock abwechslungsreicher zu gestalten. Futter- und Wasserstellen können weit voneinander getrennt angelegt werden, so dass die Pferde sich bewegen müssen. Raufutter sollte über den Tag verteilt in mehreren Portionen und an verschiedenen Plätzen angeboten werden. Praktisch sind engmaschige Heunetze, da sie die Fress- und damit die Beschäftigungszeit verlängern. Zwischen den Heugaben kann man als weitere Beschäftigung ein „Knabberangebot“ mit Stroh oder Ästen anbieten.

Knabberholz kann im Paddock an trockenen Stellen ausgelegt werden. Allerdings ist hier Sorgfalt angebracht: Nur zweifelsfrei als ungiftig erkannte Arten dürfen angeboten werden. Vorsicht ist vor allem bei den immergrünen Gehölzen geboten. Eibe, Thuja, Liguster und Buchsbaum sind Giftpflanzen, ebenso wie Kirschlorbeer und Stechpalme/Ilex. Bei Nadelhölzern wie Fichte und Tanne sollten nur kleine Mengen angeboten werden, da die enthaltenen Tannine Verdauungsbeschwerden auslösen können.

Auch bei den Laubbäumen ist nicht alles verträglich: Nicht geeignet ist die stark giftige Robinie oder Scheinakazie, ebenso wie Eiche, Buche und Walnuss. Auch bei Ahorn-Arten ist Vorsicht geboten: Blätter und Samen mit Pilzbefall stehen im Verdacht, ein möglicher Auslöser für die „Atypische Weidemyopathie“ zu sein. Äste von Weißdorn, Linde, Ulme, Birke, Hasel, Pappel und Weide können hingegen gefahrlos angeboten werden. Auch Obstbaumarten sind für Pferde geeignet. Gerne geknabbert wird auch das Laub von Himbeere und Brombeere. Wichtig ist, dass Pferde, denen Äste zum Knabbern vorgelegt werden, vorher mit ausreichend Raufutter versorgt wurden, damit sie nicht zu hastig schlingen. Vorsicht ist auch bei Pferden mit Zahnproblemen oder im Zahnwechsel geboten. Schlecht zerkautes Holz kann unter anderem zu Schlundverstopfungen führen. Aus demselben Grund sollten auch keine zu kleinen Zweige vorgelegt werden.

Mit ein paar kleinen Veränderungen lässt sich das Paddockleben also durchaus auch im Winter interessanter gestalten. So kommt garantiert keine Langeweile auf.

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