Ein weißer Knabstrupper mit schwarzen Punkten galoppiert über eine grüne Wiese
Rasseportrait

Der Knabstrupper

25.03.2019
RasseportraitArabisches Vollblut
RasseportraitMustang

Der wohl berühmteste Knabstrupper der Welt lässt sich von einem frechen rothaarigen Mädchen hochheben und heißt „Kleiner Onkel“. Was die Pferderasse, die in Astrid Lindgrens Kinderbüchern eine charmante Nebenrolle spielt, sonst ausmacht, erfährst Du in unserem Rasseporträt.

Die schwedische Autorin Astrid Lindgren hat sich scheinbar nicht zufällig die dänische Pferderasse ausgesucht. Die Charaktereigenschaften des Knabstruppers „Kleiner Onkel“ passen perfekt zum Lebensstil von Pippi Langstrumpf: umgänglich, gelehrig, freundlich, nervenstark und verlässlich.

Das Interieur

Der hochintelligente Knabstrupper braucht eine konsequente und gute Ausbildung. Dann meistert er gemeinsam mit seinem Reiter auch anspruchsvolle Aufgaben bereitwillig und der Ehrgeiz des Pferdes wird geweckt.

Für Freizeitreiter kann ein Knabstrupper jedoch ebenfalls ein exzellenter Partner sein. Ihre Besitzer sollten aber ausreichend Zeit mitbringen: Die dänische Pferderasse will beschäftigt und gefordert werden. Durch das eigenwillige Temperament passt die Pferderasse sehr gut zu erfahrenen Reitern. Das Warmblut eignet sich durch die hohe Leistungsbereitschaft als Reit- sowie Fahrpferd. Als Fahrpferd ist es aber natürlich sehr wichtig, dass Du einen Kutschenführerschein machst und eine Pferde-Haftpflichtversicherung abschließt, da Du mit der Kutsche ein Verkehrsteilnehmer bist.

Das Ex­te­ri­eur

Klassischerweise zählt ein Knabstrupper zu den Großpferde-Typen mit einem Stockmaß von 153 bis 157 Zentimetern. Die umgängliche Rasse wird zusätzlich auch als Pony-Typ mit einem Stockmaß von bis zu 148 Zentimetern gezüchtet. Das Auffälligste ist jedoch die typische Fellfärbung. Sie wird in fünf verschiedene Varianten unterteilt:

  • Der „Volltiger“ ist ein Pferd mit Tigerscheckung am ganzen Körper. Die Flecken können schwarz, braun oder rötlich sein.
  • Der „Schabracktiger“ hat die typische Fleckung nur auf Kruppe und Rücken, ansonsten eine dunklere Grundfarbe.
  • Der „Schneeflockentiger“ hat kleine, helle Flecken auf dunklem Fell.
  • Der „Weißgeborene“ ist komplett weiß. Er wird im Gegensatz zum Schimmel bereits weiß geboren.
  • Der „Einfarbige“ ist ohne jegliche Spur eines Mantels. Bei ihnen ist die Tigerscheckengenetik rezessiv.

Die Herkunft

Der Knabstrupper ist die älteste Pferderasse Dänemarks. Sie gelten als Nachfahren der Frederiksborger Rasse, die als Kriegspferde gezüchtet wurden. Ein getigerter Hengst wurde 1660 erstmalig am königlichen Frederiksborger Gestüt beschrieben. Während des Barocks erlebte der Tigerschecke seinen Höhepunkt. Schlachtrösser wurden nicht mehr benötigt, stattdessen schmückten sich die barocken Fürsten mit den außergewöhnlichen Pferden.

Ihren Namen haben die intelligenten Tiere von Major Villars Lunn nach Knabstrup. Nach der Schließung des königlichen Gestüts züchtete er die Rasse weiter. Ihm gelang es, die prägnante Fellfärbung zu erhalten. Ein Brand beendete die Tigerscheckenzucht auf Gut Knabstrup. Nur wenige der alten Blutlinie blieben übrig. Ein Verband für die Knabstrupperzucht gründete sich erst 1972 in Dänemark.

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