Ein Dackelwelpe liegt auf einer Decke und schaut fragend. Was gibt es zu beachten, wenn ein Hund einzieht?
Haltung

Ein Welpe zieht ein: Tipps für die ersten Tage und Wochen

10.03.2023

Mit dem Einzug eines jungen Hundes in dein Zuhause verändert sich dein ganzes Leben. Wir geben Tipps, wie du von Anfang an die richtigen Weichen stellst – und hoffentlich ein Familienmitglied fürs Leben bekommst. Erfahre in diesem Beitrag, was du vor dem Einzug, am Tag des Einzuges, als auch in den ersten Tagen und Wochen danach beachten solltest.

Ein Welpe zieht ein: Vorbereitungen vor dem Einzug

Damit dein junger Hund sich in seinem neuen Zuhause sicher fühlt, solltest du alle potenziellen Gefahrenquellen beseitigen. Gegenstände, die deinen Welpen bei seinen Erkundungstouren gefährden könnten oder die für dich von hohem emotionalen oder materiellen Wert sind, solltest du außerhalb seiner Reichweite aufbewahren. Indem du das Risiko für Hund und Hausrat minimierst, kannst du dich entspannt darauf konzentrieren, dich um deinen neuen Vierbeiner zu kümmern.

Checkliste: Die Wohnung welpensicher machen

Folgende Gegenstände sollten welpensicher oder für den Welpen unzugänglich gemacht werden:

  • Offene Stromkabel
  • Giftige Zimmerpflanzen
  • Steile Treppen
  • Zugang ins Freie
  • Putzmittel
  • Ungenießbare Lebensmittel (Schokolade, Avocado)
  • Medikamente
  • Kleinere Teppiche (bis der Welpe stubenrein ist)

Ein Welpe kommt ins Haus: Einkaufsliste vor dem Einzug des Welpen

  • ein Futternapf und zwei Wassernäpfe
  • ein bis zwei Spielsachen für Welpen
  • eine Welpenbox. Sie ist nicht für den ausgewachsenen Hund gedacht
  • eine weiche warme Decke und/oder ein Körbchen, das der Welpengröße entspricht
  • ein Vorrat an Küchenrollen bzw. Putztüchern, denn ab und zu wird ein Malheur passieren
  • Einigkeit darüber, wie der Welpe gerufen werden soll. Das ist wichtig, damit er schnell lernt, auf seinen Namen zu reagieren
  • Wenn nötig, ein weiches Welpengeschirr (das einige Wochen mit wächst) und eine kurze Welpen-Leine
  • Gitter oder Gittertüren vor Treppen innerhalb der Wohnung
  • Kindersicherungen in den Steckdosen, die der Welpe erreichen kann

Bevor das neue Familienmitglied einzieht, solltest du klare Regeln bei der Welpenerziehung festlegen und diese konsequent verfolgen. Definiere, wo der feste Futterplatz sein soll und an welchen Stellen Hundekissen oder Decken liegen können.

Der Tag, an dem dein Welpe einzieht

Der Tag ist gekommen – Dein Welpe zieht ein! Natürlich sollte auch dieser Tag gut geplant sein. Hole deinen Hundewelpen in den Morgenstunden ab. Das gibt dir Zeit für ein ausführliches Gespräch mit dem Züchter oder Tierheim-Betreuer vor der Übergabe. Außerdem solltest du darauf achten, dass dir bei der Übergabe alles mitgegeben wird, was du benötigst.

Das sollten dir der Züchter oder die Tierheimmitarbeiter mitgeben

  • einige Portionen des Welpenfutters
  • den Impfpass (zwingend) bzw. den Haustierausweis mit der Chipnummer
  • Ergebnisse von Gesundheitsuntersuchungen auf Erbkrankheiten (Gentests)
  • den Ahnenpass, falls er vorhanden ist
  • ein Kuscheltier oder eine Decke mit dem Nestgeruch seiner Familie
  • wenn vorhanden, ein Welpengeschirr und eine Welpen-Leine
  • schön wäre auch ein kleiner Steckbrief mit Charakteristika, Temperament und ein paar Babyfotos

Den Einzug des Welpens leichtgemacht

An den ersten Tagen mit dem Welpen ist es wichtig, dass du und dein neuer treuer Gefährte sich bestmöglich aneinander gewöhnt. Beachte dabei, dass der Umzug und die Veränderung auch Stress für deinen Hund bedeutet. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du folgendes beachtest:

Trennungen schlagen auf Blase und Darm

Die Trennung von seiner Familie und dem vertrauten Zuhause, die Fahrt zum neuen Heim sowie die ihm nicht vertrauten Menschen schlagen sich bei Welpen auf Blase und Darm nieder. Bevor du also mit dem Hundewelpen dein Zuhause betrittst, setze ihn draußen auf eine Grünfläche und warte bis er sich gelöst hat. Am besten wählst du einen Platz, wo er auch künftig seine Geschäfte erledigen kann.

Ein Welpe kommt ins Haus: Zeit beim Eingewöhnen

Wenn du deinen Hundewelpen in einer Transportbox geholt hast, öffne diese und warte, bis das Hundebaby von sich aus herauskommt. Setze ihn in der Wohnung ab und lass ihn einfach gewähren. Die meisten Welpen schnüffeln zuerst ihr komplettes Umfeld ab und wenden sich immer wieder dir zu. Streichle dann das Hundebaby und rede leise und mit hoher Stimme mit ihm.

Will er das Zimmer verlassen, bleibst du in der Nähe. Greife aber nur ein, wenn er sich in Gefahr bringt. Mancher Welpe findet sofort den Futternapf und frisst ein paar Happen. Die meisten sind aber noch zu aufgeregt und beschnuppern erst einmal alles.

Nach dem Einzugsstress ist der Welpe müde

Dein Welpe zieht ein, was sowohl für dich viel Aufregung als auch Stress für ihn bedeutet. Wird das Hundebaby bei seiner Schnuppertour unruhig, hilf ihm noch einmal hinaus zum Löseplatz deiner Wahl und zeige ihm dann seinen Tages-Schlafplatz, der möglichst in deiner Nähe sein sollte. Lass ihm dann seine Ruhe, bis er von selbst wieder aufwacht (und sicher gleich hinausmuss).

Keine Besucher in den ersten Tagen mit Welpen

Natürlich wollen die Nachbarn, die Freunde und die Verwandtschaft das lang erwartete Hundebaby kennen lernen. Das sollen sie auch aber nicht in den ersten Tagen. Erst soll der Welpe seinem engen Familienkreis näherkommen und die neuen menschlichen Mitbewohner als vertrauenswürdig einstufen. Besucher müssen warten.

Nimm dem Welpen die Angst in der ersten Nacht.

Wenn du vom Züchter oder dem Tierheimmitarbeiter eine Decke oder ein Kuscheltier mitbekommen hast, lege diese in seinen Nachtschlafplatz. Der Geruch nimmt ihm ein bisschen von der Angst. Schließlich hat er noch nie ohne Mutter und Geschwister übernachtet.

Wenn er mit ins Schlafzimmer darf, platziere sein Körbchen, die Hunde-Transportbox oder seine Decke neben dem Bett. So kannst du ihn mit ein paar Streicheleinheiten beruhigen, wenn er weint oder fiept. Außerdem merkst du, ob er unruhig wird und zum Pinkeln ins Freie muss.

Wenn er nicht im Schlafzimmer übernachten soll, lege ein gebrauchtes Kleidungsstück, das nach dir und ihm riecht, in den Schlafplatz.

Die meisten Welpen schlafen erst einmal erschöpft ein, werden aber nach einigen Stunden wach und jammern um Hilfe. Nach zwei Nächten ist in den meisten Fällen Ruhe, denn inzwischen weiß dein Welpe, dass er bei dir sicher und geborgen ist.

Der Welpe in den ersten Wochen im neuen Zuhause

Auslauf & Bewegung für den Welpen

Es gibt eine Faustregel: Fünf Minuten pro Lebensmonat, bei acht Wochen alten Welpen also zwei mal fünf = zehn Minuten, verteilt auf zwei Gassigänge. Mit zwölf Wochen sind es bereits fünfzehn Minuten und wenn der Welpe vier Monate alt ist, kann er zweimal täglich zehn Minuten draußen laufen und tollen. Wer sich nicht an die Faustregel halten will, sollte sein Hundebaby draußen genau beobachten. Wenn es sich häufiger hinsetzt und beginnt, die Außenreize (fliegendes Blatt, Passanten) zu ignorieren, brich den Auslauf ab.

Achtung: Bei Welpen, die jünger als zwölf Wochen sind, solltest du wegen des fehlenden kompletten Impfschutzes keinen Kontakt zu anderen Hunden suchen.

Impfungen & Entwurmung

Gut versorgte Welpen haben mit acht Wochen die Grundimmunisierung hinter sich. Wenn du deinen Welpen mit zwölf Wochen bekommst, sollte er auch die wichtige Wiederholungs- und die Tollwutimpfung bekommen haben. Außerdem hat er sich in seiner alten Umgebung einer Wurmkur unterzogen. Falls einige Impfungen oder die Wurmkur nicht erfolgt sind, hole das unbedingt nach. Solltest du vorhaben, das Hundebaby in einer Welpengruppe spielen zu lassen, ist es günstig, zusätzlich noch gegen Zwingerhusten zu impfen.

Infografik: Grundimmunisierung für Welpen

So wird der Welpe schnell stubenrein

Optimal ist es, wenn dein Welpe in den ersten Tagen den Löseplatz kennenlernt und mit einem Lob und einem Leckerbissen fürs Geschäftemachen belohnt wird. Im Haus ist in den ersten Wochen deine Beobachtungsgabe gefragt. Grundsätzlich zwicken Blase und Darm nach einem längeren Schlaf beim Aufwachen, zudem zwischen zehn und zwanzig Minuten nach einer Mahlzeit. Bringe den Welpen dann (notfalls auf dem Arm) nach draußen. Lasse ihn danach noch ein bisschen schnüffeln, bevor er wieder zurückmuss. Sonst könnte er später die Zeit bis zum Lösen immer weiter in die Länge ziehen, um das Auslaufvergnügen länger zu genießen. Schau auch genau hin: Wenn der junge Hund beginnt, sich im Kreis zu drehen, am Wohnungsboden zu schnuppern oder leise fiept, dann muss er mal. Reagiere sofort, dann kannst du nach ein bis zwei Wochen deinen Hund stubenrein bekommen.

Wie oft soll ich den Welpen füttern?

Du solltest darauf achten, dass du deinen Welpen in den ersten Wochen nicht zu viel Fütterst. Verteile also die Tagesration auf vier bis fünf Portionen am Tag. Ab dem sechsten Monat genügen drei Mahlzeiten, mit einem Jahr kannst du ein- bis zweimal pro Tag füttern. Bei kleinen Hunden bleibe bei mindestens zwei Portionen. Erfahre mehr zu Fütterungszeiten in unserem Magazin-Artikel „Warum Hunde nicht nach 17:00 Uhr füttern?“.

Gönne deinem Welpen seine Ruhephasen

Welpen drehen, wenn sie sich erst eingewöhnt habe, mächtig auf und können, wie es scheint, nicht genug von Spiel, Spaß und Toben bekommen. Sie brauchen aber noch sehr viel mehr Schlaf als im Erwachsenenalter – bis zu zwanzig Stunden täglich. Es ist wichtig, schon den Welpen an Ruhephasen zu gewöhnen, in denen er an einem Kauknochen knabbern, sein Umfeld beachten darf oder schlafen kann. Wenn du ihn das ständige Toben gewähren lässt oder sogar zu Aktivitäten anfeuerst, erziehst du ihn unbeabsichtigt zu einem Workaholic, der als ausgewachsener Hund Dauerbeschäftigung einfordert.

Denke an Steuer & Versicherungen

Wenn er zwölf Wochen alt ist, musst du deinen neuen Mitbewohner bei der Gemeinde anmelden und bekommst den Steuerbescheid. Weil die Höhe der Hundesteuer Sache der Kommunen ist, fällt sie überall unterschiedlich aus. Manche Gemeinden gewähren Hunden aus dem Tierheim Steuerbefreiungen, andere erheben gar keine Steuer. Der Zweithund ist in der Regel deutlich teurer. Erkundige dich am besten bei deiner Gemeinde oder Stadt.

Neben der Steuerpflicht solltest du auch auf jeden Fall an die passenden Versicherungen für deinen Welpen denken.

Sehr wichtig ist eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung, die Schäden, die auch schon der Welpe verursachen kann, abdeckt. In einigen Bundesländern und für einige Hunderassen ist die Hundehalter-Haftpflichtversicherung Pflicht. Spare nicht an dieser Versicherung. Du bist dir noch gar nicht sicher, wann man eine Hundehaftpflicht braucht? Dann informiere dich am besten gleich hier.

Der geliebte Vierbeiner kann aber auch selbst zu Schaden kommen. Das finanzielle Risiko der Tierarztkosten hingegen können Hundehalter mittlerweile über eine Hunde-Krankenversicherung oder eine Hunde-OP-Versicherung sinnvoll absichern. In einer Hunde-Krankenversicherung sind alle ambulanten und stationären, konservativen wie chirurgischen Eingriffe abgedeckt. Eine Hunde-OP-Versicherung hat einen niedrigen Versicherungsbeitrag, deckt jedoch nur die Kosten für eine Operation bei Krankheit oder Unfall des Hundes ab. Wähle die Versicherungslösung, welche die speziellen Bedürfnisse von dir und deinem Vierbeiner abdeckt.

Fazit: Ein Welpe zieht ein

Damit der Einzug und die ersten Wochen mit einem Welpen zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, ist eine gründliche Vorbereitung von großer Bedeutung. Frischgebackene Hundebesitzer sollten sich auf eine fordernde, aber wunderbare Zeit einstellen und dem Welpen ausreichend Zeit zur Eingewöhnung geben. Wichtig ist hierbei, Geduld aufzubringen.

Es empfiehlt sich, im Vorfeld alle notwendigen Dinge wie einen Hundenapf, eine Leine und Spielzeug zu besorgen. Darüber hinaus solltest du dich über wichtige Versicherungen für den Welpen informieren, um im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit abgesichert zu sein.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema: Ein Welpe zieht ein

Wie lange dauert es bis sich ein Welpe eingewöhnt hat?

Die Dauer der Eingewöhnungsphase bei einem Welpen hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist somit bei jedem Hund individuell. In der Regel sollte man jedoch damit rechnen, dass es etwa sechs bis acht Wochen dauern kann, bis sich der Welpe in seinem neuen Zuhause eingelebt hat.

Was macht man mit den Welpen in den ersten Tagen?

Um deinem Welpen eine möglichst stressfreie Eingewöhnung zu ermöglichen, ist es wichtig, ihm genügend Zeit und Ruhe zu geben. Besonders in den ersten zwei Wochen solltest du darauf achten, dass dein Welpe nicht zu viel Besuch von Verwandten und Freunden bekommt.

Wo soll der Welpe die erste Nacht schlafen?

Um deinem Welpen einen guten Start in seinem neuen Zuhause zu ermöglichen, ist es ratsam, in den ersten Tagen und Wochen eine besondere Aufmerksamkeit auf seine Schlafenszeit zu legen. Eine gute Möglichkeit, ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben, ist es, ihn für die ersten Tage in deinem Schlafzimmer schlafen zu lassen.

Und nun, da ihr alles über den Umgang mit Welpen erfahren habt, hier alle Informationen zur Pubertät beim Hund. Viel Spaß beim Lesen!

Auch interessant