In der Hundeschule trifft man viele andere Hunde.
Erziehung und Training

Hundeschule: Für wen lohnt es sich?

02.06.2023

Hundeschule macht Spaß, jedenfalls, wenn es die passende ist. Hier erfährst du, was dir und deinem Hund eine Welpenschule bringt, worauf du bei der Auswahl einer Hundeschule unbedingt achten solltest und bei welchen TV-Hundetrainer:innen es sich lohnt vorbeizuschauen.

Wie wichtig ist eine Welpenschule?

Gerade junge Hunde lernen besonders schnell und gerne. Daher nutzt man in der Welpenschule die sogenannte Prägungsphase, die zwischen ca. der vierten und sechzehnten Lebenswoche liegt, um Hunde von klein auf zu sozialisieren und ihnen wichtige Kommandos beizubringen.

In einer Welpenschule sammeln junge Hunde im angeleiteten Spiel vielfältige Erfahrungen, die sie für das ganze Leben prägen. So kommen sie mit Hunden unterschiedlicher Temperamente und Größen zusammen und lernen einen angemessenen Umgang mit ihren Artgenossen. Zudem ergibt sich in der Welpenschule die Möglichkeit, mit vielen verschiedenen Menschen positive Erfahrungen zu machen. Außerdem werden die Welpen in der Hundeschule mit unterschiedlichen Situationen, Gerüchen, Geräuschen und Gegenständen vertraut gemacht, sodass es im Alltag zu immer weniger Überraschungen kommen kann. Das hilft den Welpen, gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln und sich auch in ungewohnten Umgebungen oder bei unvermittelten Ereignissen sicher zu fühlen.

Eine wichtige Erfahrung im Welpenalter ist das Erlernen der Beißhemmung. So erfahren junge Hunde in der Welpenschule, dass Zwicken und Beißen zur Zurückweisung führt. Nach und nach bildet sich auf diese Weise die Beißhemmung aus, was wiederum zu einem sichereren Verhalten in der Familie und ganz generell im Kontakt mit anderen Hunden und auch Menschen führt.

Spielerisch lernen Tierhalter:in und Welpe in der Welpenschule grundlegenden Kommandos, wie Sitz, Platz und Bleib. Hundehalter:innen erfahren, wie sie die Kommandos im Alltag üben können, sodass sie schnell zuverlässig anwendbar sind. Dabei wird der große Vorteil der Welpenschule genutzt: das Lernen in der Gruppe unter Ablenkung. So wird es auch im Alltag leichter, die Kommandos anzuwenden. Denn die Fellnase ist es gewohnt, unter Ablenkung Kommandos zu trainieren.

Wissen und Erfahrung der Hundetrainer:innen sind ein wahrer Schatz für Hundehalter:innen. Denn durch Hundetrainer:innen bekommen Hundehalter:innen Feedback und Hilfe, wenn Fragen auftauchen. So lernen Hundehalter:innen in der Welpenschule beispielsweise, bei welchen Verhaltensweisen ihres jungen Hundes sie eingreifen sollten und wo sie die Situation weiterlaufen lassen können. Treten im Welpenalter problematische Verhaltensweisen auf, kann diesen frühzeitig begegnet werden, sodass sie sich möglichst nicht verfestigen.

Doch nicht nur für den Welpen bietet die Welpenschule viele Möglichkeiten zur Interaktion mit seinen Artgenossen. Auch Hundehalter:in haben hier die optimalen Bedingungen, Gleichgesinnte kennenzulernen.

Kosten

Die Preise für den Besuch einer Welpenschule sind sehr unterschiedlich und bewegen sich zumeist in einer Spanne von fünf bis zwanzig Euro pro Stunde. Viele Hundeschulen bieten Pakete oder auch Zehnerkarten an.

Die passende Hundeschule finden

Bei der Suche nach der passenden Hundeschule können folgende Punkte zur Orientierung dienen:

  • fundierte Ausbildung und regelmäßige Fortbildungen der Trainer:innen
  • Anwendung gewaltfreier Methoden
  • Überschaubare Gruppengröße (höchstens 8 Teams)
  • Training an wechselnden Orten, die auch sonst zum Alltag gehören (Stadt, Restaurant, Geschäfte, etc.)
  • Trainer:innen erklären die Übungen und helfen, das Verhalten des Hundes tiefergehend zu verstehen.
  • Möglichkeit eines Schnuppertrainings oder Zuschauen bei einer Trainingsstunde

Jenseits aller Checklisten und Sachargumente ist das Bauchgefühl entscheidend. Fühlen sich Hund und Mensch mit den Hundetrainer:innen wohl, bestehen gute Voraussetzungen für viele Lernerfolge mit Spaß an der Sache. Eine Hundeschule kostet Zeit. Doch diese ist sehr gut investiert, weil sie dir das Leben mit deinem Hund leichter und entspannter macht.

Hundeführerschein und Wesenstest

In manchen Fällen ist der Besuch einer Hundeschule aber nicht nur bereichernd, sondern sogar notwendig – zum Beispiel dann, wenn Hundehaltung besonderen rechtlichen Vorgaben unterliegt. Wer sich als Hundeneuling in Niedersachsen einen Hund anschafft, ist schon heute zum Erwerb des „Hundeführerscheins“ verpflichtet. Neben Fragen zu Hundehaltung und –erziehung wird für dessen Erwerb auch eine praktische Prüfung durchgeführt, in der Halter die Kontrolle über ihre Hunde unter Beweis stellen. Hundeschulen bieten Kurse an, die genau auf diese Herausforderung vorbereiten.

In einigen Bundesländern ist das Bestehen eines „Wesenstests“ Voraussetzung dafür, dass Hunde bestimmter Rassen (wie Alano oder Mastiff) von der Maulkorbpflicht befreit werden. Auch für diesen Test kann in den meisten Hundeschulen geübt werden.

Ist ein Hund bereits durch ängstliches oder aggressives Verhalten auffällig geworden, helfen Hundeschulen dabei, dem Problem auf den Grund zu gehen und neue Verhaltensmuster zu etablieren.

Hundeschule in der Nähe finden

Um eine Hundeschule in der Nähe zu finden, gib bei Google einfach „hundeschule in der nähe“ ein. Alternativ kannst du deinen Wohnort und den Begriff Hundeschule bei Google in das Suchfeld eintippen. So erhältst du eine Übersicht aller Hundeschulen in deiner Umgebung. Über die Karte in Google kannst du dir ganz leicht anzeigen lassen, wo genau sich die gefundenen Hundeschulen befinden.

Doch nicht nur in einer Hundeschule lässt sich viel über Hundeerziehung lernen. Auch Bücher oder Videos können hilfreiche Tipps und Anleitungen bieten. Außerdem erfreuen sich diverse TV-Formate zur Hundeerziehung großer Beliebtheit.

Berühmte TV-Hundetrainer Deutschlands

Für viele Hundehalter:innen sind TV-Sendungen eine unterhaltsame Gelegenheit, sich Wissen über Hundeerziehung anzueignen. Drei der berühmtesten Hundetrainer aus dem deutschsprachigen Fernsehen sind:

  • Martin Rütter

Er gilt als bekanntester Hundetrainer im deutschsprachigen Raum. Martin Rütter ist neben seiner Arbeit im Fernsehen auch Buchautor und Gründer der Hundetrainer-Ausbildung DOGS. Unter dem Namen DOGS gibt es in vielen europäischen Ländern Hundeschulen, die von zertifizierten DOGS-Trainer:innen geleitet werden.

  • Andreas Ohligschläger

Aus der WDR-Sendung „Hunde verstehen“ kennen viele Zuschauer:innen Andreas Ohligschläger. Auch er ist Buchautor. Sein Ansatz ist bekannt unter dem Weggefährtenprinzip.

  • André Vogt

Er ist der Welpentrainer auf SIXX. Mit seinem typgerechten Welpentraining hilft er Hundehalter:innen und ihren Welpen, die wichtigen ersten Schritte zu gehen.

Alle drei sind nicht nur TV-Stars, sondern haben eigene Hundeschulen und außerdem Ratgeber-Bücher für Hundehalter:innen geschrieben.

Fazit:

In der Hundeschule lernen Hunde die grundlegenden Kommandos und werden gleichzeitig an einen stressfreien Umgang mit anderen Hunden gewöhnt. Zudem lässt sich in der Hundeschule neben weiteren Kommandos die Leinenführigkeit und das angemessene Verhalten in bestimmten Situationen trainieren. Besonders wichtig ist eine Hundeschule zu Beginn des Hundelebens. Daher sollte man seinem Hund und sich selbst unbedingt die Erfahrung einer Welpenschule gönnen. Denn nicht nur der Hund knüpft angenehmen Kontakte, sondern auch für Hunderhalter:innen kann die Begegnung mit Gleichgesinnten sehr bereichernd sein.

FAQs: Häufig gestellte Fragen

Wie oft muss man in die Hundeschule?

Eine generelle Antwort gibt es auf diese Frage nicht. Zumeist werden von Hundeschulen Kurse mit einer bestimmten Dauer angeboten. So laufen viele Kurse beispielsweise wöchentlich über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Dabei ist das Angebot, je nach Hundeschule, breiter oder weniger breit gefächert. Oft werden neben den grundlegenden Kursen, auch spezielle Themen angeboten, wie beispielsweise Anti-Jagd-Training oder spezielles Training für Junghunde. Zu Beginn des Hundelebens ist der Besuch einer Hundeschule in Form einer Welpenschule sinnvoll, um grundlegende Kommandos zu lernen und den Hund gut zu sozialisieren.

Wann mit Welpenschule beginnen?

In der Regel beginnt man mit der Welpenschule, wenn der Hund zwischen acht und 16 Wochen alt ist. In dieser Phase sind Hunde besonders lernwillig. Daher lässt sich das Verhalten anderen Hunden und auch Menschen gegenüber in dieser Lebensphase besonders gut einüben.

Was lernen mein Hund und ich in der Hundeschule?

In der Hundeschule können du und dein Hund ganz Verschiedenes lernen. So geht es dabei häufig um die Basics, wie beispielsweise die Grundkommandos und Leinenführigkeit. Aber auch bei problematischen Verhaltensweisen, wie übermäßigem Bellen, Ängstlichkeit oder Aggressivität, kann dir und deinem Hund eine Hundeschule helfen. Außerdem kommt dein Hund in der Hundeschule spielerisch und unter kontrollierten Bedingungen in Kontakt mit anderen Hunden. Damit kann sich das Sozialverhalten deines Hundes im Umgang mit Artgenossen und Menschen verbessern. Wie bei uns Menschen sollte Schule für Hunde nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß bedeuten. In guten Hundeschulen ist dies ohnehin der Fall, da Hunde es lieben, geistig und körperlich gefordert zu werden. Oft werden über die klassischen Lernkurse hinaus auch Aktivitäten wie Agility oder „Dummytraining“ angeboten. Sie tragen dazu bei, Hunde richtig auszulasten und damit Verhaltensauffälligkeiten vorzubeugen.

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