Eine junge Babykatze liegt entspannt auf der Fensterbank.
Erziehung und Training

Katze und Baby: Geht das gut?

07.09.2016

Hurra, ein Baby ist da! Damit die Katze in den Jubelruf mit einstimmt und auf die Freude keine Katerstimmung folgt, gibt es einige Punkte im Zusammenleben mit Katze und Baby zu beachten.

Katzen sind eigenwillige Persönlichkeiten, die Veränderungen ihrer gewohnten Umgebung nicht besonders schätzen. Kündigt sich menschlicher Familienzuwachs an, sollte daher frühzeitig damit begonnen werden, die Katze auf die Veränderung einzustimmen. Denn wenn das Baby erst einmal da ist und die Katze von jetzt auf gleich verbannt wird, ist das für sie zunächst mal schwer zu verstehen. Die Folge können „Unmutsäußerungen“ wie Unsauberkeit oder massive Möbel-Kratz-Orgien sein, mit denen die Katze nachdrücklich ihre Unzufriedenheit demonstriert.

Am besten verteilt man die anstehenden Veränderungen über einen längeren Zeitraum und fällt bei der Katze nicht auf einmal mitsamt Baby „mit der Tür ins Haus“. Die übliche abendliche Kuschelstunde wird nach und nach in kleinen Dosen über den Tag verteilt oder auf ein anderes, von der Katze ebenso geschätztes Familienmitglied übertragen. Neue Möbel sollten frühzeitig angeschafft und das zukünftige Kinderzimmer ab da als katzenfreie Zone deklariert werden. Da ein Verbot naturgemäß die Neugier der Katze weckt, kann man insbesondere das Bett mit einem Schleier oder Vorhang versehen, falls es die Katze doch einmal ins Zimmer schafft und versucht, mit einem Hechtsprung das Bett zu entern. Gut ist auch, hier und da schon mal ein paar „Duftnoten“ mit Babyöl zu setzen, damit die Katze sich an den neuen Geruch gewöhnt.

Kommt das Baby nach Hause, darf die Katze an einigen Sachen schnuppern, um mit dem neuen Mitbewohner Kontakt aufzunehmen. Im neuen Tagesablauf sollte darauf geachtet werden, dass die Katze nicht zu kurz kommt, auch wenn das leichter gesagt ist als getan. Streicheleinheiten und regelmäßige Fütterungszeiten sollten weiterhin beibehalten werden, ebenso wie viele liebevolle Worte, damit es keinen Grund zur Eifersucht gibt. Auch an das Babygeschrei muss sich die Katze erst gewöhnen. Verhält sie sich ruhig, auch wenn um sie herum das Chaos tobt, gibt es eine extra Belohnung in Form des Lieblingsfutters.

Als „ausgleichende Gerechtigkeit“ wird zudem ein Bereich eingerichtet, der nur für die Katze da ist, wo sie ihr Futter bekommt und sich zurückziehen kann, wenn es ihr zu turbulent wird. Vor allem wenn der Familienzuwachs langsam mobil wird, braucht die Katze einen geschützten Raum, der sie vor tapsigen Händen schützt und den man mit einem Gitter absperren kann. Gleichzeitig verhindert man so, dass das Kind Dinge wie Katzenfutter oder Katzenklo in einem unbemerkten Augenblick allzu intensiv erkundet oder versucht, den Kletterbaum zu erklimmen. Parallel dazu kann man dem Nachwuchs auf diesem Weg beibringen, den Rückzugsraum der Katze zu respektieren und sie nicht zu bedrängen. Haben sich die zwei erst aneinander gewöhnt, kann man dann gefasst den ersten gemeinsam ausgeheckten Streich von Katze und Kind erwarten.

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