Portrait eines Sennenhundes vor schwarzem Hintergrund
Rasseportrait

Sennenhunde: vier Rassen im Überblick

26.05.2015

„Sennenhunde“ ist eine Sammelbezeichnung für die Hunde der Schweizer Bergbauern. Je nach Verwendung haben sich vier verschiedene Rassen heraus gebildet, die zwar alle das typische dreifarbige Fell haben, sich aber sonst in ihren Ansprüchen unterscheiden. Allen gemein ist, dass sie bei konsequenter, aber freundlich-liebevoller Erziehung anhängliche und treue Familienhunde abgeben, die prima mit Kindern auskommen und gerne Haus und Hof hüten. Für den Zwinger oder die reine Wohnungshaltung sind sie hingegen nicht geeignet.

Der Große Schweizer Sennenhund hatte seine Funktion vor allem als Wächter auf dem Hof, beim Bewachen der Viehherden sowie als Zughund für kleine Karren. Aufgrund seiner Größe (bis zu 70 cm Schulterhöhe) braucht er einen direkten Zugang nach draußen, möglichst ohne Treppen. Glücklich ist er, wenn er „seinem Job“ als Wächter auf dem heimischen Grundstück – idealerweise ein Hof oder ein Haus mit großem Garten – nachgehen kann und seine Menschen um sich hat. Tägliche lange Spaziergänge machen das Hundeglück perfekt.

Der Berner Sennenhund, auch ein Hof-, Hüte- und Zughund, ist etwas kleiner, aber aufgrund seines langen Fells leicht vom Großen Schweizer Sennenhund zu unterscheiden. Gute Aufgaben für ihn sind neben dem Bewachen des Hofs der Einsatz als Zug- und Schlittenhund. Wegen seines dichten Fells kommt er gut mit Schnee zurecht, große Hitze behagt ihm nicht. Am wohlsten fühlt er sich als Mitglied im „Familienrudel“, lange, gemütliche Spaziergänge, viel Auslauf im Garten und andere gemeinsame Aktivitäten sind für ihn das Größte. Wie der Große Schweizer schaltet er manchmal auf stur, lässt sich mit etwas Geduld aber gut erziehen.

Der Appenzeller Sennenhund ist etwas kleiner als die beiden anderen Rassen. Er wurde früher als Hütehund für die Viehherden eingesetzt. Daher ist er flink, bewegungsfreudig, ausdauernd, mutig und intelligent und gut geeignet als Rettungs- und Fährtenhund sowie für den Hundesport. Sportliche Menschen, die ihn täglich auf lange Spaziergänge mitnehmen, sind für ihn wichtig. Auch der Appenzeller Sennenhund ist ein sehr menschenbezogener Hund, der rund um die Uhr mit seinem Rudel zusammen sein möchte, aufmerksam sein Haus bewacht und mit heller Stimme Besuch ankündigt.

Der Entlebucher Sennenhund ist mit etwa 50 cm der kleinste der vier Sennenhunde. Auch er ist ein typischer Hütehund, der im Hochgebirge die Viehherden unter seiner Kontrolle hatte. Die Anforderungen für diesen anspruchsvollen Job wie Mut, Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer und viel Intelligenz hat er sich bis heute bewahrt. Daher braucht der Entlebucher eine Aufgabe, die ihn ausfüllt und seinem Temperament entgegen kommt, zum Beispiel als Fährtenhund oder beim Hundesport. Zugleich ist er treu, sehr anhänglich und braucht ständigen Kontakt zu seinen Menschen, denen er stets alles recht machen möchte. Daher sollte er zwar konsequent, aber mit viel Einfühlungsvermögen erzogen werden.

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