Eine kleine Siamkatze steht auf einem weißen Kissen.
Rasseportrait

Die Siamkatze: Eine orientalische Schönheit

27.08.2015

Was fällt euch als erstes ein, wenn ihr an die Siamkatze denkt? Natürlich: Die blauen Augen. Sie verdankt sie der Tatsache, dass sie ein Teilalbino ist: Sie hat in der Regel an den Extremitäten, am Kopf und am Schwanz eine dunkle Fellfarbe. Auch die blauen Augen gehen darauf zurück. Ansonsten ist die Katze im modernen Typ schmal, elegant und langbeinig, mit großen Ohren und einem spitzen Gesicht.

Woher kommt die Siamkatze?

Die Siam gehört mit zu den ältesten Katzenrassen der Welt und stammt – wie der Name schon sagt – aus Siam (heute Thailand). Sie geht auf die dortigen Tempelkatzen zurück, die über Jahrhunderte als heilig verehrt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts kamen zwei Kätzchen nach England, als Geschenk für einen englischen Konsul. Sie wurden zum ersten europäischen Zuchtpaar und erregten viel Aufsehen. Schon 1901 gab es den ersten Siamkatzen-Club in England. Allerdings war es nicht so einfach, weitere Katzen zu importieren, da die Siamkatzen in ihrer Heimat den Königen und Mönchen vorbehalten waren. So konnte nur mit wenigen Katzen gezüchtet werden, wodurch vermutlich einige Gendefekte entstanden.

Wie sehen Siamkatzen aus?

Die ursprüngliche Siam sah etwas anders aus als heute. Traditionelle Siamkatzen werden heute als „Thaikatzen“ bezeichnet. Sie sind etwas rundlicher, nicht so hochbeinig und ihre Ohren sind höher am Kopf angesetzt. Mittlerweile werden Thaikatzen von einigen Verbänden bereits als eigenständige Rasse anerkannt.

Neugeborene Siamkätzchen sind meist sehr hell, fast weißlich. Die spätere unverwechselbare Fellzeichnung – helles Fell, dunkle Beine und eine dunkle Gesichtsmaske – wird in der Katzenzucht als „Point“ (engl. Punkt) bezeichnet. Daher gehören Siamkatzen auch zu den sogenannten Pointkatzen.

Aber nicht nur die Siamkatze hat eine besondere Fellfarbe – erfahre hier mehr über Fellfarben von Katzen.

Wie ist die Siamkatze?

Siamkatzen sind eigenwillig, lebhaft, gelehrig und sehr, sehr anhänglich. Sie lieben ihre Menschen und möchten immer in deren Nähe sein. Also folgen sie ihnen auch überall hin und suchen häufig Körperkontakt. Diese Anhänglichkeit und die Besonderheit, mit dem Menschen an der Leine zu laufen, haben der Siam auch die Bezeichnung „Hund unter den Katzen“ eingebracht. Trotz dieser Anhänglichkeit haben Siamkatzen gerne Gesellschaft anderer Siamkatzen, auch wenn es gelegentlich zu Eifersuchtsszenen zwischen ihnen kommt, wer denn jetzt zur Kraulstunde auf den Schoß darf.

Wie verhält sich eine Siamkatze?

Ebenso typisch für die Siamkatze ist ihr lautes Organ. Sie kommentiert alles und jeden und verschafft sich bei Nichtbeachtung lauthals Gehör. Ihr Wunsch, sich ständig mitzuteilen, kann gelegentlich etwas anstrengend werden, zumal auch die Nachbarn gezwungenermaßen mithören. Ihren ausgeprägten Spieltrieb lebt sie am besten draußen aus, kommt aber mit kaltem, nassem Wetter nicht gut zurecht. Man kann sie aber auch in der Wohnung halten, wenn genug Spiel- und Turnmöglichkeiten vorhanden sind. Junge Siams sollten daher rechtzeitig lernen, wo gespielt werden darf und wo nicht. Ansonsten ist sie ein friedfertiger und sanfter Zeitgenosse, der auch gern gemütlich auf dem Sofa döst. Mit Kindern kommt die Siamkatze gut aus, zeigt aber auch deutlich, wenn sie etwas nicht möchte.

Wer also einen eher unauffälligen Mitbewohner sucht, ist mit der Siamkatze nicht so gut bedient. Da kann eine Kartäuser interessanter sein, die sich besonders wohlfühlt in ruhigen, familiären Umgebungen.  Wer sich aber von seiner Katze viel Charakter, Aufmerksamkeit und Kontakt wünscht, hat mit der orientalischen Schönheit genau die Richtige gefunden.

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